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Oh wow! Es ist 2020. So krass, dass es nicht nur ein neues Jahr sondern ein neues Jahrzehnt ist.
Wir sind jetzt also in den “wilden” Zwanzigern angekommen, oder? 😜 Oder war es in den “goldenen”? Irgendwie klingt beides auf jeden Fall sehr aufregend und spannend.
Egal, was kommen wird, es wird DER HAMMER!
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich so an meine letzten zehn Jahre denke, dann sehe ich eine emotionale Achterbahn und wie ich versuche herauszufinden, wer ich eigentlich bin und was ich wirklich will.
Puh, da gab es so einige Herausforderungen, Höhen und Tiefen, die mich hardcore getestet haben. Aber ich kann jetzt ehrlich sagen, dass ich für alles, was passiert ist dankbar bin und es mich zu der Person gemacht hat, die ich jetzt bin.
2010, das Abenteuer begann …
2010 war ein großartiges Jahr für mich. Ich habe mein Abi gemacht und bin dann nach München um “Film und Animation” an einer privaten Schule zu studieren.
Alter, das war so aufregend aber auch angsteinflössend.
Ich konnte es kaum abwarten, endlich loszulegen, aber ich hatte auch große Angst, dass ich versage. Dass ich es nicht schaffe.
Mein Selbstwert und mein Selbstbewusstsein von damals war eher ein „Fake it und hoffe, dass keiner es checkt!“.
Doch jetzt, zehn Jahre später, sitze ich hier in Vancouver in einem meiner Lieblingscafés und weiß genau, wer ich bin und was ich will. Die „fake it“-Zeit ist längst vorbei. 💁🏽♀️
Denn ich lebe meinen Traum und folge meiner Passion.
Obwohl, wenn ich ganz ehrlich bin, manchmal schon noch so kleine Gedanken kommen wie „Fuck, das ist so verrückt! … bin das wirklich ich? Mache ich das gerade wirklich?“
Im Dezember und zum Ende des Jahres hin habe ich viel reflektiert. Vor allem auch, als ich für Weihnachten wieder daheim in „good old Germany“ war.
Während ich also so überlegt habe, was die letzten 10 Jahre alles so passiert ist – und es ist Einiges! – bin ich auf drei wichtige Erkenntnisse gekommen, die sehr prägend für mich waren.
Und diese möchte ich jetzt mit dir teilen.

1. Darüber, dass man sich selbst zuerst lieben lernen muss.
Du hast bestimmt schon mal Leute sagen hören:
Du kannst nur jemanden die Liebe geben, die du auch für dich selbst hast.
Unbekannte Person, die aber sehr weise war
Hast du das schon mal gehört? Wenn nicht, dann denk mal darüber nach. Denn es ist wahr. Es ist eine Tatsache, die viele Menschen nicht sehen oder erkennen wollen.
Als ich noch jünger war, habe ich immer gehofft, dass irgendwann ein Kerl auftaucht und mich liebt. Denn ich dachte, dass ich jemand anderen brauche, der mir zeigt, dass ich es wert bin, geliebt zu werden.
Ich habe gewartet und gewartet. Ich habe gehofft, dass er bald kommen würde, und dabei habe ich mich miserabel und einsam gefühlt.
Mein gesamtes Glücklichsein wurde auf diesen „Prinz Charming“ projiziert worden und dass er eines Tages kommt und mich aus meinem einsamen Leben rettet.
Verstehe mich jetzt nicht falsch. Ich bin absolut überzeugt, dass es so märchenhafte Romanzen und wahre Liebe gibt. In der Hinsicht bin ich immer noch absolut romantisch. Denn ich glaube, dass es Menschen gibt, die durch das Schicksal miteinander verbunden sind.
ABER das bedeutet nicht, dass man für jemanden warten sollte, der einem sagt, dass man es wert ist, geliebt zu werden. Nope, das wird nicht funktionieren.
Glaub mir! Ich hab‘s versucht und es hat in schlimmen Herzschmerz, häßlichem Weinen mit ganz viel Schokolade und Junk Food und depressiven Tendenzen geendet.
Also, nicht gerade zu empfehlen. 😅
In dem Moment, als ich angefangen habe, mich selbst zu lieben und zu erkennen, wie wunderbar ich bin, hat sich mein Leben verändert.
Natürlich braucht das einige Zeit, denn so was passiert leider nicht einfach über Nacht.
Aber es ist es wert!
Es ist wirklich eines der besten Dinge, die ich hätte lernen können. Alles hat sich verändert seitdem. Ich bin glücklicher, ich habe bessere und tiefgründigere Freundschaften und ich fühle mich auch nicht mehr einsam.
Natürlich warte ich noch auf meinen Prinzen oder eher gesagt meinen Superman zu meiner Wonder Woman. 😁 Das ist nämlich viel cooler.
Aber es tut nicht mehr weh und die Einsamkeit ist nicht mehr da.
Ich fühle mich geliebt von mir, meinen Freunden und meine Familie. Und wenn Superman dann mal vorbeigeflogen kommt, dann bin ich bereit für ihn und kann ihm all die Liebe geben, die ich für mich selbst empfinde.

2. Darüber, dass man nicht alles tot denken sollte.
Alter, ich kann dir sagen, ich bin jemand dessen Kopf absolut rastlos und ruhelos ist. Meine Gedanken sind nicht aufzuhalten und überschlagen sich auch gerne mal.
Das ist zwar nett, dass mein wunderbares Gehirn so aktiv ist, aber oft ist es einfach nur anstrengend. Vor allem, wenn mein Gehirn in einem Stress- und Panikmodus ist und es sich über alles und jeden Sorgen macht.
Als ich gelernt habe, dass das Gehirn es liebt eigene Interpretationen zu machen und im sogenannten „Überlebensmodus“ zu sein, hat etwas in mir klick gemacht.
Man muss nur mal überlegen, wie viele Möglichkeiten an einem vorbeigezogen sind, weil man noch zu sehr in den ewigen Gedanken gefangen war, was passieren könnte. So viele Dinge wurden nicht ausgesprochen, weil das Gehirn einen davor warnt.
Man denkt nach all den Jahrzehnten an Evolution das Gehirn hätte sich weiterentwickelt und weiß, dass wir Menschen nicht mehr nur überleben, sondern leben. Da sind keine Säbelzahntiger mehr, die aus dem nächsten Busch springen können und dich fressen.
Aber dein Gehirn weiß das nicht! Deswegen hört es auch nicht auf, sich ständig zu sorgen und lebt mehr in Angst als Freude.
Ich weiß, es ist hart, nicht alles zu überdenken und das Gehirn mal stumm zu schalten. Vor allem bei uns Frauen, nicht wahr? Wir lieben es zu überdenken und alles zu analysieren.
Man will ja nur sicher gehen. Man will ja nur für jede Situation vorbereitet sein.
Scheiß drauf!
Du wirst niemals für alles vorbereitet sein und du wirst niemals wissen, was andere Menschen denken, wenn du sie nicht fragst.
Dein Gehirn ist nicht allwissend. Es stellt nur Vermutungen an.
Auch, wenn man das jetzt weiß, ist es immer noch schwierig die Gedanken manchmal zu durchbrechen. Vor allem die Selbstzweifel scheinen besonders stark zu sein:
„Omg, sag das doch nicht! Das könnte jemanden anderen verletzen und du willst doch kein schlechter Mensch sein, oder? … Sprich nicht so viel von dir selbst, das ist arrogant. … Schau dir diese schönen Frauen/Männer an, du wirst niemals so schön sein. … Du wirst niemals erfolgreich sein … du bist es nicht wert …“
Das Erste, was ich lernen musste, um meine mentale Gesundheit zu verbessern, war, dass ich darauf achten muss, was mein Gehirn eigentlich für einen Scheiß manchmal verzapft.
Was genau denke ich gerade? Und warum? Woher kommt dieser Gedankengang?
Das Zweite war, dass ich aktiv meinem Gehirn sagen muss, dass es stoppen soll. Manchmal muss man auch in die Konfrontation gehen. Ein bisschen Humor hilft dabei auf jeden Fall, denn man könnte schon als verrückte Person gesehen werden, wenn man laut mit seinem Gehirn redet. 😜
Es ist auf jeden Fall nicht leicht und du musst ständig daran arbeiten, was dein Gehirn gerade denkt. Aber auch das ist es wert, denn man lernt sehr viel über sich selbst und man fühlt sich auch einfach besser.
Seit ich eine bessere und aktivere Beziehung mit meinem Gehirn und meinen Gedanken habe, fühle ich mich viel mehr im Einklang mit mir selbst.

3. Darüber, dass du dein wahres Ich finden musst und es nicht verbergen darfst.
Sei authentisch und ehrlich zu dir.
Das ist so ein Satz, den man oft auf Instagram liest oder auch mal hört. Aber er ist auch so wichtig.
Während den letzten zehn Jahren war ich auf einer Reise der Selbstfindung und bin dabei durch das Leben mit all seinem Ruhm und all seiner Scheiße gestolpert.
Doch währenddessen habe ich mich oft gefragt:
Wer bist du? Wer willst du sein? Und wie willst du sein?
Als ich damals 2010 von daheim in die nächste Großstadt ausgezogen bin, wusste ich nicht wirklich, wer ich sein wollte. Ich wusste nur, dass ich nicht mehr das Mädchen aus der Schule sein wollte. Ich war aus ihr herausgewachsen. Ich hatte mich verändert.
Es hat mich einige Zeit gebraucht, bin ich herausgefunden habe, was für eine Frau ich sein will. Und es hat mich auch eine verdammt lange Zeit gekostet zu erkennen, dass ich ein verdammter Schriftsteller bin.
Wenn ich so zurückdenke, dann kann ich nur den Kopf schütteln und seufzen:
Ernsthaft, Jule? DAS hast du nicht erkannt? Dabei war es so offensichtlich …
Ich kann mich immer noch sehr gut daran erinnern, als ich entschieden habe, dass ich mich ab sofort als Schriftsteller bezeichnen würde. Alter, das war echt angsteinflössend, aber es hat sich auch so richtig angefühlt.
Es hat tief in meiner Seele räsoniert und ich wusste einfach, dass ein Teil meines wahren Ichs ist. Ich liebe schreiben und da sind noch so viele geile Geschichten in meinem Kopf, die nur darauf warten freigelassen zu werden.
Herauszufinden, wer ich bin und was mit mir räsoniert, hat mir die letzten Jahre sehr viel Freude gebracht und mich nicht nur meinen Träumen näher gebracht, sondern mir auch neue wundervolle Freunde beschert.
Ein bisschen fühlt es sich an wie Captain Marvel‘s slogan:
Higher. Further. Faster, Baby.
All die Erkenntnisse haben mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin und die jetzt in das neue Jahrzehnt startet. Und ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten, was alles in mein Leben tritt.
Manchmal erfordert es viel Mut und Kraft, sein wahres Ich zu zeigen und zu leben. Manchmal ist es hart, authentisch zu sein. Aber lass dich davon nicht einschüchtern.
Lebe dein Leben wie du es möchtest und bleib dir treu.
Zwei Menschen, die mir auf der Reise der letzten zehn Jahre geholfen haben, sind Marisa Peer und Tony Robbins. Daher habe ich hier zwei Videos noch für dich von ihnen. 😉
Vielleicht inspirieren sie dich ja so wie mich.
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