Es gibt Tage, da zweifele ich an mir selbst.
Da scheint alles, was ich mir erträume und für mein Leben wünsche wie ein unerreichbarer Traum. Wie eine Wolke am Himmel, die von Weitem hübsch aussieht, aber die ich nie anfassen kann.
Ich bin mir sicher, dass auch du solche Tage kennst. Tage voller Selbstzweifel und Ängste.
Schaffe ich es jemals, ein/e erfolgreiche/r Autor/in zu werden?
Werden meine Geschichten jemals veröffentlicht?
Werden meine Charaktere jemals lebendig in einer Serie oder einem Film vor mir stehen?
Werde ich jemals mein Buch zu Ende schreiben? Und ist es dann überhaupt gut genug?
Ja, Selbstzweifel kommen auf. Vor allem, wenn du im kreativen Bereich arbeitest und dabei ist es egal, ob du ein Anfänger oder ein Profi bist. Du bist nicht alleine damit, denn jeder hat damit zu kämpfen.
Aber wie sagt The Ancient One so schön in dem Marvelfilm „Doctor Strange“:
Wenn der kleine Selbstzweifel-Teufel dir ins Ohr flüstert
Am Wochenende bin ich durch einen Buchladen gelaufen und habe ein wenig in Büchern gestöbert. Ohne bestimmten Plan oder irgendeiner Intention bin ich an den unzähligen Regalen vorbeigelaufen und habe meinen Blick über die bunten Cover schweifen lassen.
Ich habe davon geträumt, wie es sich wohl anfühlen wird, wenn mein Buch unter all denen steht.
Genau in dem Moment hat ER zugeschlagen.

Der kleine Selbstzweifel-Teufel.
Er ist frech und selbstverständlich ohne Vorwarnung auf meine Schulter gesprungen und hat mir zugeflüstert:
„Meinst du wirklich, dass du gut genug bist, um jemals dein Buch in einem Buchladen zu sehen?”
„Glaubst du, dass du unter den tausend anderen Autoren einmalig bist und eine Chance haben wirst? … ich meine, wirklich?”
„Wieso sollte man sich für deine Geschichten interessieren?“
Der Selbstzweifel-Teufel hat auch immer so ein gutes Timing. (Ja, das ist Sarkasmus. 😉 )
Denn an dem Tag war ich in einem emotional schwachen Zustand. Ich fühlte mich ausgelaugt und war erschöpft. Ich wollte nur ein bisschen bummeln und dann BAM! Da hat der Teufel den Schwachpunkt erkannt und seine Chance genutzt. (Der Ar%$#!)
Wie kleine Spinnen sind seine Worte in meine Ohren gekrabbelt und haben sich um mein Herz getummelt. Sie haben mich Zweifel spüren lassen.
Wie du den kleinen Teufel eine in die %$#! Fresse schlägst
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich sofort wieder gefangen und ihn lässig von meiner Schulter gekickt hätte.
Nein, stattdessen bin ich aus dem Buchladen raus, Musik an und einfach drauf los gegangen. Ich bin durch die Straßen gewandert, habe mich auf meine Atmung konzentriert und versucht seine Worte zu ignorieren, während er lautstark Spaß daran hatte, sein ganzes Arsenal an Ängsten und Zweifel aufzufahren.
Schließlich setzte ich mich in ein Café und zwang mich mein Notizbuch aufzuschlagen. Ein Notizbuch, das ich nur für’s Schreiben benutze. (Ja, ich habe auch noch unzählige andere und jedes hat ein Thema. 😀 )
In dem besagten Notizbuch befinden sich alle meine Ideen, Zitate und Manifestationen rundum das Schreiben.
Ich schlug das Buch auf und fing an darin zu lesen. Egal, wie sehr der Selbstzweifel-Teufel mich nervte und über all den “Blödsinn” lachte.[

Ich erinnerte mich an vergessene Ideen, an Zitate von berühmten Autoren, die mit mich inspiriert und motiviert haben, und Gründen, warum meine Geschichten es wert sind gelesen zu werden.
Ich erinnerte mich an die Worte meiner Freunde, die bereits meine Geschichten gelesen haben und begeistert sind.
Ich erinnerte mich an all die Stunden, die ich an meinen Geschichten geschrieben oder darüber nachgedacht habe.
Ich erinnerte mich an die Interviews mit Autoren, die ich bewundere und die alle mit Selbstzweifel zu kämpfen hatten und haben.
Ich erinnerte mich daran, dass ich seit ich klein war, nie etwas anderes wollte, als Geschichten zu erzählen. Dass in meinem Kopf ständig Geschichten sind, die hinaus in die Welt wollen.
Während ich durch mein Notizbuch blätterte und ich mich an all das erinnerte, merkte ich, wie eine innere Ruhe über mich kam. Der kleine Teufel wurde immer kleiner und sein Flüstern verebbte.
Als er es doch nochmal versuchte, mir Zweifel einzureden, hab ich ihm ein genervtes „Ach, halt doch einfach die Fresse!” entgegen gemurrt.
Ja, da habe ich mich ziemlich geil und wie ein Badass gefühlt in diesem glorreichen Moment, als ich den Selbstzweifel-Teufel verstummen habe lassen.
Meine Geheimwaffen
Wie The Ancient One schon sagt, wirst du wahrscheinlich niemals all die Selbstzweifel und Ängste los, aber du kannst die Oberhand gewinnen und behalten. Du kannst aktiv dagegen vorgehen und mit den richtigen Waffen wirst du den kleinen Teufel auch schneller wieder los.
Im Folgenden werde ich dir jetzt meine ultimativen Geheimwaffen vorstellen. Vielleicht helfen sie dir ja auch bei deinem nächsten Kampf gegen deinen Selbstzweifel-Teufel und du kannst à la Dean Winchester dem kleinen Ar$%&! schön in die Fresse schlagen.
1. Schalte auf Durchzug!
Wenn der Selbstzweifel-Teufel auftaucht und du es erst vielleicht nicht bemerkst, dann ist das okay. Manchmal flüstert er so in deinem Unterbewusstsein, dass du wahrscheinlich einen Moment braucht, um das zu realisieren.
Immerhin ist er der Teufel, der dich zu Zweifeln und Ängsten verführen will, aber DU bist stark genug und du kannst ihm einfach den mentalen Mittelfinger zeigen, indem du nicht auf ihn hörst.
In dem Fall darfst du ruhig unhöflich und gemein sein. Hör einfach nicht hin und schalte auf Durchzug.

Was ich gerne mache, ist die Augen genervt verdrehen und aus meinen Gedanken kicken, denn da hat er nun wirklich nichts verloren. Du kannst es auch mit Humor nehmen und ihn auslachen, weil seine Versuche ziemlich jämmerlich sind.
Wenn du aber mental und emotional nicht stark genug dafür bist, dann kannst du schwerere Geschütze auffahren:
2. Affirmationen aka sag dir, dass du gut genug bist! (Denn das bist du! 😉 )[
Zu meiner Morgenroutine gehören Affirmationen bereits dazu, aber diese müssen nicht nur morgens sein. Du kannst sie den ganzen Tag über anwenden. Wann immer du sie brauchst. 🙂

Affirmationen für Autoren können zum Beispiel so lauten:
Meine Geschichten sind es wert, gelesen zu werden.
Ich bin ein/e gute/r Autor/in.
Ich liebe es zu schreiben und meine Leser merken das.
Ich habe großen Erfolg mit meinen Geschichten.
Das sind nur ein paar Beispiele. Du kannst dir gerne andere überlegen, die besser zu dir passen. Es hilft tatsächlich, wenn man die Affirmationen laut sagt und sich hinein fühlt.
Ich würde dir allerdings nicht raten das irgendwo in der Öffentlichkeit zu machen, denn das könnte etwas seltsam wirken. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. ^^
Wenn der Selbszweifel-Teufel so stark ist, dass deine Affirmationen dir nicht über die Lippen kommen oder du dich einfach nicht hinein fühlen kannst, sage sie trotzdem. Zwinge dich dazu, denn Affirmationen helfen immer, auch wenn du es vielleicht nicht sofort fühlen solltest.
Aber keine Sorge, ein paar Tricks habe ich noch auf Lager, wenn du es alleine nicht schaffst. Hilfe naht!
(Epische, heroische Musik beginnt zu spielen.)
3. Habe einen “Support-Cheer-Squad”[
In den letzten Jahren wurde mir immer mehr bewusst, wie wichtig gute Freunde sind. Vor allem wie wichtig es ist, dass du die richtigen Personen als Freunde hast.

Wenn ich mal Zweifel habe, dann erzähle ich es meinen besten Freundinnen … was zur Folge hat, dass ich geballte Liebesbekundungen zurückbekommen und die mir sagen, dass meine Geschichten großartig sind und dass ich alles richtig mache!
Dass ich nicht zweifeln brauche.
Sie zählen meine Erfolge auf, zeigen mir all die guten Seiten, all das Positive, wenn ich es nicht sehe oder gerade dank dem Selbstzweifel-Teufel vergesse. Und dafür liebe ich die beiden umso mehr! (Danke, Jenny & Silvija! <3)
Genau solche Menschen oder eben so einen „Support-Cheer-Squad“ brauchst du in deinem Leben. Denn gegen die hat der Selbstzweifel-Teufel keine Chance. Der wird dann einfach gnadenlos niedergewalzt. 😉
Falls du jetzt denkst „Ja, aber das sind doch meine Freunde, die müssen ja sagen, dass sie gut finden, was ich mache“, dann muss ich dir leider sagen, dass das nicht die richtigen Freunde sind, wenn sie das machen, und deine Vorstellung von Freunden auch nicht die richtige ist.
Deine Freunde sollten ehrlich sein, an dich glauben und dich unterstützen. Auch wenn es der Fall sein sollte, dass sie deine Geschichten nicht mögen, dann sollten sie trotzdem zeigen, was für eine großartige Person du bist und was für ein toller Autor du wirst.
Denn im Grunde geht es nicht um deine Geschichten, sondern darum, dass du an dich selbst glaubst. 😉 Deine Freunde helfen dir den Glauben wieder zu finden, wenn du ihn verloren hast.
4. Das Notizbuch der Weisheiten und Inspirationen[
Dieser Punkt braucht etwas Vorarbeit, die du am besten machst, wenn du nur so strotzt von Selbstbewusstsein und gerade dabei bist die Welt zu erobern. 😉

Ich bin mir sicher, dass du daheim noch irgendwo ein leeres Notizbuch herumliegen hast. So wie ich ein oder zwei (räusper, räusper).
Eines meiner unzähligen und heiß geliebten Notizbücher verwende ich zum Beispiel nur für’s Schreiben. Ja, meine Notizbücher haben Thematiken. 😀
In dem besagten Notizbuch halte ich Zitate von erfolgreichen Autoren fest, die mir gefallen und die mich motivieren sowie inspirieren. Genauso schreibe ich meine Ideen, Learnings und Tipps von anderen Autoren auf. Auch positives Feedback zu meinen Geschichten kommen dort hinein.
Ich sage jetzt nicht, dass du das „andere“ Feedback vergessen sollst. Konstruktives kannst du behalten und daraus lernen, negatives kannst du aber gerne weg schmeißen. #hatersgonnahate
Wichtig ist, dass das Notizbuch dich motivieren und inspirieren soll.
Es soll dich lächeln lassen und dir ein gutes Gefühl geben, wenn du es durchblätterst. Es ist etwas, das dich aufmuntert und dich bestärkt, wenn der Selbstzweifel-Teufel da ist. Denn ich kann dir sagen, dass der Kleine ziemlich allergisch auf solche großartigen Notizbücher reagiert.
Und ich rede jetzt nicht davon, ihn mit dem Buch von deiner Schulter zu fegen, sondern wirklich von dem wundervollen Inhalt. 🙂
Die letzten Worte, bevor du dich in den Kampf gegen den Selbstzweifel-Teufel stürzt
Ich hoffe, dir helfen meine Geheimwaffen und vielleicht hast du ja noch andere coole Techniken, die du teilen möchtest? Schreibe diese gerne in die Kommentare, damit so viele Leser wie möglich davon profitieren können. 😉
Wenn du das richtige Kampflied mit einem wunderbaren Lip Sync von Dean Winchester (Jensen Ackles) brauchst, dann findest du das hier.
Ansonsten: Gib deine Träume nicht auf und glaube an dich!
Believe in yourself. Keep writing
Neil Gaiman
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